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20. Oktober - 2. Dezember 2007
in der Kunsthalle Winterthur, Winterthur
Rahmenprogramm mit Vorlesungen, Filmvorführungen und Diskussionen, eigens kuratiert von Dimitrina Sevova
Weiterführende Informationen zum Programm
Samstag, 17. November, 16 Uhr
Zombie-Lecture: bankleer (Karin Kasböck und Christoph Leitner, Berlin) (in deutscher Sprache)
Filmvorführung und Diskussion: reale reste (Kurzfilm, bankleer, 2006, 24 min)
Ca. 17 Uhr 30, Filmvorführung: Maldorora and a Little Girl (Kurzfilm, Maude Swift, 2000, 16mm auf DVD übertragen, 9 min 30’, in englischer Sprache: Maldorora und ein kleines Mädchen)
Vorlesung und Diskussion: Maude Swift (Filmemacherin und Philosophin, London), Maldorora, or Dipping into the Modern Psychosis (in englischer Sprache: Maldorora, oder Eintauchen in die moderne Psychose)
Ca. 18 Uhr 30, Filmvorführung: Dandy Dust (britisch-österreichischer 90er Avantgardefilm, Hans Scheirl, 1998, 16 mm auf VHS übertragen, 94 min, in englischer Sprache)
Samstag, 24. November, 15 Uhr
Zombie-Lecture: bankleer (Karin Kasböck und Christoph Leitner, Berlin)
bankleer werden in ihrer Videolecture den Zombiebegriff herleiten, Videoausschnitte aus ihren Arbeiten zeigen und die Konjunktur des Zombiefilms im Zusammenhang tiefgreifender gesellschaftlicher Sinn- und Ordnungskrisen zu deuten versuchen. Im Anschluss screenen wir ihr letztes Zombie-Projekt in voller Länge:
Filmvorführung und Diskussion:
reale reste
Regie: bankleer
Video/Farbe/Ton (24 min.), Berlin 2006
Eine sich auf der Kehrseite des Neoliberalismus befindende Person versucht aus ihrer Umgebung auszubrechen und gerät dabei in das Reich der Zombies, der Untoten, die sich in Žižekscher Manier in jenem luftleeren Raum wieder finden, der dem Zustand aktueller prekarisierter und deregulierter Lebensweisen entspricht. In Anlehnung an Giorgio Agambens Theorien zum Ausnahmezustand befinden sich die ProtagonistInnen in bankleers Video in einem rechtsfreien Raum, einer Zone der Anomie, in der das Verhältnis zwischen Privatheit und Öffentlichkeit aufgelöst ist und lediglich ein unmenschliches Zwischenstadium des Seins übrig bleibt.
Ca. 16 Uhr 30, Filmvorführung: Maldorora and a Little Girl (Kurzfilm, Maude Swift, 2000, 16mm auf DVD übertragen, 9 min 30’, in englischer Sprache)
Maldorora and a Little Girl
Written and directed by Maude Swift
2000, 16 mm color, 9 min 30 s
Dieses Werk von Surreal Misogyny und Blessed Imperium, mit der irren Koryphäe Lisa Hammer, basiert auf den Gesängen des Maldoror des Comte de Lautréamont. Wenn Mary Poppins, von Ayn Rand besessen und unter extremer Psychose, im Central Park der Jahrhundertwende einen Spaziergang machte und ein engelhaftes kleines Mädchen träfe, würde die Szene diesem Kurzfilm aus den neurotischen Eingeweiden der Miss Swift nahekommen.
Vorlesung und Diskussion: Maude Swift (Filmemacherin und Philosophin, London), Maldorora, or Dipping into the Modern Psychosis
Maude Swift nimmt Isidore Ducasse, Comte de Lautréamonts Gesänge des Maldoror zum Ausgangspunkt für einen Blick auf die Psychosen von heute.
Ca. 17 Uhr 30, Filmvorführung:
Dandy Dust
(94’, 16mm, 1998; in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln), GB/A
Regie, Drehbuch, Schnitt: Hans Scheirl
Kamera: Jana Cipriani
Musik: Yossarian, Emma EJ Doubell, Bent
mit: Hans Scheirl, Suzie Krueger, Leonora Rogers-Wright, Tre Temperelli, Svar Simpson, Angela de Castro
Dandy Dust ist ein Science Fiction Horror-Film, in dem sich ein hermaphroditischer Cyborg zu einem Kreuzzug gegen seine monsterhafte Familie aufmacht.
Ein persönlichkeitsgespaltener Cyborg von fluidem Geschlecht zoomt durch die Zeiten, um im Kampf gegen eine vom Stammbaum besessene Familie sein/ihr/e “Selbste” einzusammeln. Auf dieser Science-Fiction Reise durch Zeit, Raum, und Geschlechter trifft besagter Cyborg namens Dust auf die gesamte “liebe Familie”: die dubiosen Zwillinge, deren Geheimnis erst ganz am Schluß enthüllt wird, die verstaubte Mumie, den ganz und gar adeligen, Sir Sidore und vor allem die “Supermutter Cyniborg”, die mit ihrem machtgeilen, diktatorischen Gehabe über ganze Univesen und vor allem über neue Gentechnologien zu herrschen scheint. Die Suche nach dem Selbst entwickelt sich zu einer Horrorfahrt, vorbei an Comix-Landschaften und Science-Fiction-Effekten. Dust besteht alle Prüfungen und trotzt jeder Gefahr, nur um am Ende herauszufinden, daß auch eine gefundene Identität nicht der Weisheit letzter Schluß ist.
“I have lived forty years as a woman, I might as well live the rest of my life as a man.”
Das Rahmenprogramm wird unterstützt von der Ernst Göhner Stiftung, Zug, und der Ernst und Olga Gubler-Hablützel Stiftung, Zürich.